Mein erstes Mal Los Angeles werde ich auch nie vergessen. Schon der Moment, als wir aus dem Flughafengebäude ins Freie traten und uns dieser Mix aus warmer Meeresluft und Autoreifen entgegenweht – magisch. Ungewohnt für uns war damals, dass man erst mit einem Bus zum Büro der Autovermietung gefahren wird, „Arbor Vitae“ heißt am LAX die Straße, wo die Mietfirmen alle angesiedelt sind. Navi hatten wir nicht, deshalb ging es mit dem Stadtplan auf dem Schoß in Richtung unserer Unterkunft namens „Banana Bungalow“. Die Dimensionen in Los Angeles haben wir natürlich grandios unterschätzt. Auf der Karte sah es relativ einfach aus, einfach zweimal rechts und dann immer geradeaus. Das „Geradeaus“ waren allerdings geschätzte 20 Meilen durch die Stadt im Berufsverkehr…Das erste Mal ging es dann in Hollywood auf einen amerikanischen Freeway – sechsspurig in beide Richtungen! Unsere Unterkunft entpuppte sich dann als Hippie-Unterkunft mit zweifelhaften Sicherheitsstandards: In den Zimmer wurde empfohlen, das Gepäck tagsüber unter dem Bett zu verstecken…Uns fiel dann zum Glück eine Ausrede ein, das Zimmer nicht zu nehmen. Ein Holiday Inn an der Ecke Highland Avenue / Hollywood Boulevard (heute ein „Renaissance Hotel“) wurde zu unserer ersten Unterkunft in L.A. Der Blick aus dem Zimmer auf das nächtlich beleuchtete Los Angeles hat uns dann für alle Reisestrapazen entschädigt.
Am nächsten Tag standen dann natürlich der „Walk of Fame“, der Rodeo Drive und Venice Beach auf dem Programm – was man als Touri beim ersten Mal halt so macht. Auch die Universal Studios natürlich, in denen tatsächlich neben einer ganzen Reihe Shows und Fahrgeschäfte noch einige „echte“ Fernseh- und Kinoproduktionen stattfinden.
Shopping war damals – als Student – noch nicht so das Thema. Aber cool war es beim „Supply Sergeant“ auf dem Hollywood Boulevard, wo wir uns mit coolen Accessoirs wie Taschenmesser und Cowboyhüten eindecken konnten.
Und dann rückte schließlich der Tag näher, der für mich ja der Hauptgrund für die Reise war: Der Besuch in Disneyland.
Anaheim liegt ein gutes Stück südlich der Downtown von L.A., aber der Verkehr war erträglich und die Beschilderung sehr gut. Die riesigen Parkplätze werden mit kleinen Shuttles erschlossen – und man tut gut daran, sich seinen Block sehr gut zu merken. Bei uns hieß er, glaube ich „King Louis“, nach dem Orang Utan aus dem Dschungelbuch.
Der Eintrittspreis war völlig irrelevant – und der Zauber begann tatsächlich unmittelbar nach Eintritt ins „Magic Kingdom“. Music in the Air, ein Zug aus dem letzten Jahrhundert an der Main Station, die „Main Street USA“ mit Blick auf Cinderellas Castles. Ich muss mit offenem Mund dagestanden haben wie ein kleines Kind. Unvergessen die Begegnung mit Donald persönlich in Toon Town und als perfekter Abschluss eine Licht- und Feuerwerksshow vom Allerfeinsten. Selten haben sich meine Erwartungen an etwas so sehr erfüllt wie beim ersten Besuch in Disneyland.
Weiter ging es dann nach San Diego, wo sich unser Hotel im Gaslamp Quarter als verkappte Seniorenresidenz entpuppte und wo wir vor allem vom Balboa Park und dem San Diego Zoo begeistert waren. Zum ersten Mal wurden uns hier die spanischen bzw. missionarischen Ursprünge von Kalifornien so richtig deutlich. Ein kurzer Trip – per Straßenbahn – nach Tijuana auf der mexikanischen Seite der Grenze rundete den Besuch ganz Süden Kalifornien dann ab. Als nächstes Ziel stand dann – mit Zwischenstopps in Santa Barbara und Morro Bay – San Francisco auf dem Plan