Einmal schneiden, bitte..!

Nachdem Videoplattformen wie YouTube den Massenmarkt erobert haben, fragen sich immer mehr Menschen: Mit welchem Programm kann ich eigentlich meine Videos am besten und günstigsten schneiden? Gefilmt wird schnell und viel: mit dem Smartphone, der kleinen Videokamera, dem Fotoapparat oder der HD-Kamera. Aber ein Film, so sagt man, entsteht daraus erst im Schnitt, in der sogenannten „Postproduction“ (die eigentliche „Production“ ist die Filmaufnahme).

Grundsätzlich gilt, dass der Preis nicht das entscheidend Kriterium bei der Auswahl von Schnittsoftware sein sollte, sondern die Anforderungen an die eigenen Videoprojekte. Außerdem gibt es von vielen Profi-Schnittprogrammen kostenlose oder sehr günstige Light-Versionen, die für die meisten Filmprojekte absolut ausreichend sind.

Wichtige Frage vor dem Kauf ist, welche Video-Codecs die Programme unterstützen. Die meisten Prosumer-Kameras nehmen in AVCHD (MPEG-4) oder noch HDV (MPEG-2) auf, Profikameras in XDCAM (Sony) oder AVC Intra 100 (Panasonic P2).

Da Videobearbeitung eine sehr rechenintensive Arbeit für den Computer ist, müssen die Hardware-Voraussetzungen stimmen: Bei Windows-Rechnern sollte der Arbeitsspeicher mind. 4 GB groß sein, der Quadcore-Prozessor mit mind. 2,8 GHz arbeiten sowie eine dedizierte Grafikkarte (keine On-Board Grafikkarte) nutzen. Bei Macs ist der i5-Prozessor (ab April 2010) das absolute Minimum, besser i7, Arbeitsspeicher wie bei Windows mindestens 4 GB. Wer die Möglichkeit hat, mit einer SSD statt einer Standardfestplatte zu arbeiten, wird gerade beim HD-Schnitt sofort den Unterschied bemerken. Dass es nach obenhin keine Grenzen gibt, zeigt z.B. der neue Mac Pro, der mit bis zu 64 GB Arbeitsspeicher aufgerüstet werden kann und speziell für Postproduction-Profis entworfen wurde.

Die größere Auswahl an Schnittsoftware gibt es für Windows, wie die folgende Übersicht zeigt.

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Die Basisfunktionen aller Programme sind die gleichen, so dass es mehr oder weniger Geschmackssache ist, mit welchem Programm man am besten arbeiten möchte.
Wer aber mit dem Gedanken spielt, sich früher oder später auch professionell mit Videoschnitt zu befassen, sollte sich vor allem die Produkte von Adobe, Avid und Apple anschauen, da diese Hersteller auch Profi-Editing-Software vertreiben, die nach dem jeweils selben Prinzip wie die „Light“-Version arbeitet. Die professionellen Versionen bieten in der Regel eine größere Bandbreite an Video-Codecs, mehr Effekte sowie eine größere Zahl von zu bearbeitenden (Audio- und Video-) Spuren. Dafür ist solche Software ungefähr um den Faktor 10 teurer. Die am weitesten verbreiteten Programme sind die folgenden:

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Eine gute Übersicht über weitere Videoschnittprogramme für den Amateur- und Profibereich gibt es hier.

Eine interessante Variante für alle, die viel unterwegs schneiden und dabei vor allem kurze Clips bearbeiten, sind Schnittprogramm für Tablet-Computer (iPad). Allerdings sollte man diese Programme in der Regel nur verwenden, wenn man das Tablet auch bereits für die Aufnahmen verwendet hat, da es sonst recht kompliziert bis unmöglich ist, Videomaterial auf das Gerät zu kopieren. Dafür sind die Preise unschlagbar günstig und gerade für Einsteiger eine gute Möglichkeit, den Videoschnitt überhaupt erst einmal auszuprobieren. Ein weiterer Vorteil ist übrigens, dass man die fertigen Videos aus diesen Programmen heraus sogar direkt auf seinen YouTube-Channel laden kann – dieser Geschwindigkeitsvorteil ist gegenüber allen anderen Schnittlösungen unübertroffen. Hier die wichtigsten iPad-Programme zum Videoschnitt:

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Michael

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