Wahlabend

„Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sichert das Funktionieren unserer Demokratie“.

(Jörg Schönenborn, Chefredakteur des WDR-Fernsehens)

 

Es ist Sonntagabend, 21 Uhr, drei Stunden nach Schließung der Wahllokale in Niedersachsen. Gleich die erste ist eine der wichtigsten Landtagswahlen im „Superwahljahr 2013“, das mit der Bundestagswahl endet.
Das Ergebnis ist denkbar knapp. weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb haben zu diesem Zeitpunkt eine parlamentarische Mehrheit. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf dei Bundespolitik, auf die Demokratie in Deutschland, auf uns alle.
ARD und ZDF haben zusammen 22 Fernsehkanäle. Doch um 21 Uhr, wie gesagt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Sitzverteilung im niedersächsischen Landtag jeden Moment wieder ändern kann, sendet KEINER davon Berichte zur Landtagswahl. Selbst der regionale ARD-Sender bringt „Die schönsten Bauernhöfe des Nordens“.

Hallo? Haben wir nicht gerade in den letzten Tagen gehört, wie unentbehrlich der öffentlich-rechtliche Rundfunk für eine funktionierende Demokratie sei? Wieviele hundertausend Euro hat es eigentlich gekostet, die Wahlstudios im Ersten und Zweiten einzurichten und zu betreiben? Gibt es nicht einmal auf dem kleinsten der digitalen Spartenkanäle einen Sendeplatz, auf man dem weiter über diese äußerst spannende und wichtige Wahl berichten kann?

ARD und ZDF – gerade angesichts der jüngsten Diskussion über die Rundfunkgebühren ist dieser Wahlabend mehr als eine Enttäuschung. Er ist eigentlich ein Skandal, aufgrund dessen man über Höhe und Verwendung des Geldes dringend sprechen müsste!!!

 

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Michael

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