Viele stehen heute vor der Frage, ob sie sich eine Videokamera kaufen sollen. Oder ob ihr Smartphone für den gewünschten Zweck ausreicht. Oder ob es vielleicht doch eine Spiegelreflexkamera sein soll, „weil die ja angeblich so tolle Filme machen“. Oder doch einen Camcorder? Oder eine Actioncam? Fragen über Fragen…
Entscheidend ist in der Tat der hauptsächlich geplante Einsatzzweck der Kamera.
Geht es um (semi-)professionelle Dokumentationen, Interviews oder gar fiktive Formate, kommen eigentlich nur professionelle HD-Kameras in Frage, eventuell ergänzt um eine SLR-Kamera.
Für gelegentliche Dokumentationen drinnen oder im Freien sollte es ein guter Camcorder sein.
Finden die zu dokumentierenden Veranstaltungen fast nur im Freien statt, reicht ein gutes Smartphone.
Sind die Aufnahmebedingungen schwierig, kann eine Action-Cam die beste Wahl sein.
Hochauflösend (Full HD in 1920 x 1080 Pixel Auflösung) sollte die Kamera auf jeden Fall sein. Entscheidend für die Qualität der Aufnahmen sind aber Objektiv und Aufnahmechip
Der Aufnahmechip sollte mindestens 1/2 („Zoll“) groß sein, um auch unter nicht optimalen Lichtverhältnissen gute Aufnahmen machen zu können. Das ist bei professionellen Kameras der Fall, die deshalb auch bei nicht optimalen Lichtverhältnissen eingesetzt werden können. Je kleiner der Chip, desto geringer ist die Lichtempfindlichkeit und damit die Einsatzmöglichkeit bei schlechten Lichtverhältnissen.
Ein großer Vorteil von SLRs oder hochwertigen HD-Kameras sind die Objektive, die meist von sehr hoher Qualität sind. Es sind in der Regel Zoomobjektive, mit deren Hilfe man sehr schnell den gewünschten Bildausschnitt auswählen kann. Ein „digitaler Zoom“ dagegen ist kein Qualitätsmerkmal und auch kein Hardware-Feature, sondern lediglich eine Vergrößerung der aufgenommen Pixel, was eine Verschlechterung der Auflösung bedeutet. Die Objektive der Action-Cams sind in der Regel sogenannte „Fisheye“-Objektive (auch „Ultra-Weitwinkel“ genannt), die eine sehr weite Totale aufnehmen, die aber das Bild an den Rändern stark verzerrt darstellt.
Speichermedien sind heute allermeistes SD- bzw. SDHC-Karten mit maximal 128 GB Speicherplatz. Als Faustregel kann man sich merken, dass 12 Minuten Film in HD-Auflösung bei üblicher MP4 / H.264-Komprimierung ca. 1 GB benötigen.
Einige Geräte haben auch eine eingebaute Festplatte, was aber eher von Nachteil ist, da Festplatten mit beweglichen Teilen arbeiten, die auch kaputt gehen können. Zudem können sie nicht einfach ausgetauscht werden, wenn sie voll sind. Auch die Speichermedien der professionellen Kameras basieren im Prinzip auf dem SD-Karten-Prinzip, haben aber meist noch einen proprietären „Überbau“.
Bei der Hardware-Ausstattung sind neben der Qualität des Objektivs und des Aufnahmechips gute Bedienbarkeit der Zoom-Wippe (Regulierung der Zoom-Geschwindigkeit) sowie eine Anschlussmöglichkeit für separates Mikrofon wichtig – keine der angesprochenen Kameratypen nimmt über das integrierte Mikrofon einen akzeptablen Interview-Ton auf!
Aufgrund der genannten Kriterien ergeben sich folgende Empfehlungen in den verschiedenen Kategorien:
Camcorder
Canon HF G30 (1.300 €)
Panasonic AG-AC90 (1.900 €)
Panasonic HC-X929 (800 €)
Canon HF G25 (800 €)
Sony HDR-PJ780 (1.200 €)
Sony HDR-PJ650 (750 €)
Spiegelreflexkameras
Canon EOS 600D
Action-Cams
Go Pro Hero 3 Black Edition (ca. 300 €)
Rollei Bullet 5S HD (ca. 180 €)
Smartphones
Apple iPhone 5 / 5c / 5s
Samsung Galaxy S4 / S4 mini
Nokia Lumia Icon
Professionelle Kameras
Sony EX
Sony PMW-200
Red One